In einem spannenden Vortrag zu seiner künstlerischen Entwicklung und zu den Meilensteinen der Künstlergemeinschaft Isargilde e.V.  spannte Referent Werner Claßen den Bogen von den Anfängen in Pilsting zu Beginn der 70er Jahre bis hin zur aktuell geplanten Ausstellung „UNGERADE“.

Die Anfänge von Werner Claßen waren darstellend in Form von Tusche und Bleistiftzeichnungen. Nach einer Phase die von der Künstlergruppe  „Blauer Reiter“ inspiriert war kam er zu Malcollagen in Öl auf Papier und Karton. Einer seiner Meilensteine war die künstlerische Gestaltung der alten Eingangstür zum alten Kindergarten in Pilsting. Dieses sehenswerte Objekt ist im Bürgerhaus in Pilsting zu bestaunen.

Die 90er Jahre geben Werner Claßen die Möglichkeit als erster Vorstand sich stärker in die Isargilde einzubringen. Die Ausstellungen mehrten sich und fanden einen Höhepunkt im November 1991 in der Bayerischen Vertretung in Bonn. Zwei Werke von Claßen und Zahnweh wurden vom Deutschen Bundestag angekauft. Weitere Highlights folgten 1993 durch den Kulturpreis des Landkreises an die Künstlergemeinschaft und in den Folgejahren an die Mitglieder Hermy Weidmüller, Fritz Königbauer und Werner Claßen (2007), Josef Mayer und Ernst Zahnweh (2010), Jutta Wimmer und Josef Paleczek (2015) und Anton Kerscher (2021).  Ein wichtiger Höhepunkt der letzten 10 Jahre war die Verleihung des Bayerischen Heimatpreises an die Isargilde im Jahr 2017.

Besonders erwähnt wurde auch die Ausstellung der Künstlervereinigung im Mai 2020 in der renommierten St. Anna-Kapelle in Passau. Dort war auch eine Installation von Präsident Peter Fraundorfer („goldener Frauentorso“) zu sehen. Von Werner Claßen wurden Bilder in seiner aktuellen Maltechnik – die er auch als Rauschbilder bezeichnet – ausgestellt. Grundlage ist die sogenannte Schütttechnik bei der Acryl-Farbtusche auf die Leinwand geschüttet wird und durch schrittweise Überlagerung der Schüttvorgänge Bilder der sogenannten gegenstandlosen Malerei entstehen.

Akribisch hat Werner Claßen seine Werke katalogisiert und in einem „Lebenswerk-Katalog“ mit mehr als 900 Abbildungen zusammengefasst.

Das neueste Projekt von ihm befasst sich mit Computer-bearbeiteten Fotos, die er untermalt mit Musik in einer Filmsequenz vorstellt. Inzwischen gibt es mehrere Werke von ihm. Das letzte Werk „Water Vol.4“ wurde quasi in der Lionsrunde erstaufgeführt.  

Dafür und für die spannende Geschichten rund um die Künstlergemeinschaft Isargilde und den Künstler Werner Claßen gab es einen herzlichen Applaus aus der Runde.